In München-Ludwigsfeld lässt sich der Geschichte nicht ausweichen, noch dazu, einer schmerzhaften Geschichte. Denn hier befand sich von 1943 bis 1945 das Außenlager Allach des KZ Dachau, hier waren in Holzbaracken Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter untergebracht. Einzelne Lagerinsassen wurden in dieser Zeit ermordet. Nach Kriegsende nutzten die Alliierten die Infrastruktur weiter, u. a. zur Internierung deutscher Kriegsgefangener. Ab 1951 folgte die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen. Teile der Anlage wurden abgerissen und darauf Wohnbauten errichtet. Auf diesem schmerzhaft belegten Areal entstanden insgesamt fünf Kirchen.

Die Ethnologin Libuše Vepřek hat sich für ihre Abschlussarbeit mit der Geschichte der Siedlung auseinandergesetzt. Dafür sprach sie mit den heutigen Bewohnern, den Nachfahren der damaligen Lagerinsassen und Kriegsflüchtlinge sowie mit später Zugezogenen. Ihre Ergebnisse mündeten in eine Ausstellung, die auf zwölf Tafeln die Geschichten der Menschen und Gebäude, historische und aktuelle Fotografien zeigt. Zu sehen ist die Präsentation noch bis zum 21. Juni im Evangelischen Bildungswerk München (Herzog-Wilhelm-Straße 24). (kb, 4.6.19)

München-Ludwigsfeld (Bild: Wzwz, CC0 1.0, 2014)

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