Seit 1911 Jahren können die Hamburger ihren Fluss unterirdisch passieren. Möglich machts der St. Pauli Elbtunnel, der bei seiner Eröffnung vor 108 Jahren zu Recht als technisches Meisterstück gefeiert wurde. Die Idee zur Untertunnelung reicht allerdings bis ins 19. Jahrhundert zurück. Grund war das stetige Wachstum des Hafens und der Werften südlich des Flusses. Einzige Möglichkeit für tausende Werft- und Hafenarbeiter dorthin zu gelangen waren die nicht immer ganz wetterfesten Fähren. Eine neue Lösung musste her – wie so oft schauten die Hanseaten nach England und Übersee, wo bereits einige Beispiele der Flussunterquerung in die Realität umgesetzt wurden.
Zuletzt zeigten sich die beiden Röhren allerdings renovierungsbedürftig. Der Osttunnel wurde nun acht Jahre lang – doppelt so lang als die ursprüngliche Bauzeit – denkmalgerecht saniert. Nach der Wiedereröffnung, am 26. April 2019, wird für Interessierte und Tunnelbegeisterte die Ausstellung zur Geschichte des Elbtunnels für einen Monat direkt dort einziehen. Einen Monat später wird ein 144-köpfiges Orchester die eigens komponierte “TunnelSymphonie” zu Gehör bringen und so dem neuen alten Tunnel einen ganz besonderen Klang verleihen. (jm, 25.4.19)
Hamburg, Elbtunnel, Oströhre (Bild: Heidas, CC BY SA 3.0 oder GFDL, 2004)