Ab 1958 wurde im Stralsunder Stadtteil Knieper industriell gebaut: Bis 1981 entstanden die Wohngebieter Knieper Nord, Knieper West und Knieper Vorstadt in Plattenbauweise. Verantwortlich für das DDR-typische Ensemble ist noch immer die Wohnungsbaugenossenschaft Volkswerft Stralsund. Diese schenkte dem Stralsunder Zoo nun anlässlich ihres 70. Geburtstags am 14. September einen Elefanten! Okay, keinen lebenden, sondern einen aus Beton. Es handelt sich um eine “Rüsselrutsche”, wie sie einst auf DDR-Spielplätzen häufig vorkam. Das Stralsunder Exemplar stand bisher in der Vogelwiese und wurde nun, zerlegt in 14 Einzelteile, in den Zoo transportiert und dort auf der Festwiese wieder aufgebaut. Und zwar in Gesellschaft von Artgenossen – denn im Zoo beffinden sich seit vielen Jahren zwei weitere Rüsselrutschen. Der Umzug des Elefanten wurde durch örtliche Unternehmen unterstützt.
Der Neuzugang aus dem Knieper wartet nun noch auf die Freigabe der Dekra, ehe er seinem ursprünglichen Zweck als Spielgerät wieder dienen darf. Früh übt sich, wer Brutalist:in werden will … Produziert wurden die Beton-Elefanten, die tatsächlich offiziell Rüsselrutsche hießen, von der Produktionsgenossenschaft Kunst am Bau in Dresden ab 1962. Wer genau sie entworfen hat, ist nicht gesichert. Die sehr ähnliche, seit 2023 unter Denkmalschutz stehende, Eisenacher Elefantenrutsche wurde 1967 von den Bildhauern Johannes Peschel, Egmar Ponndorf und Vinzenz Wanitschke geplant. Die Stralsunder Rüsseltiere stehen seit 1968; in Berlin, Leipzig, Dresden und Neubrandenburg wurden sie ab etwa 1965 aufgebaut. (db, 17.9.24)
Neubrandenburg-Ost, Spielplatz, 1974 (Bild: Bundesarchiv Bild 183-N0606-0313, CC BY SA 3.0.de, Foto: Benno Bartocha)