Noch ist das “Denkmal-Schild” nicht ausgepackt in der Frankfurter Gustav-Adolf-Kirche (Bild: D. Bartetzko)
Die Kirchenzeitung “Evangelisches Frankfurt” titelte treffend: “Alles wieder wie früher”. Früher meint das Jahr 1928, als die Gustav-Adolf-Kirche im Frankfurter Stadtteil Niederursel eingeweiht wurde. Eigentlich hätte es nur eine Erweiterung der mittelalterlichen Georgskapelle werden sollen, doch Stadtbaudirektor Martin Elsaesser attestierte in seinem Gutachten die Baufälligkeit des alten Turms – und wurde passenderweise gleich mit dem Neubau beauftragt.
Mit mutiger Geste setzte Elsaesser einen klaren Zentralbau im Stil des Neuen Bauens mitten unter die Fachwerkhäuser. Dieses Bild blieb bis heute nahezu unverändert erhalten, doch hatten die 1950er und 1970er Jahre zu einer eigenen Deutung des Innenraums gefunden: Das Fensterband erhielt von der Künstlerin Marianne Scherer-Neufarth eine abstrakt-farbige Bleiglasgestaltung, die Wände wurden vorwiegend in Weiß gehalten. Nach langen fachlichen Beratungen hat der Evangelische Regionalverband nun mit dreysse.architekten zurückgefunden zur ursprünglichen farbenfrohen Innenraumfassung. Dafür wanderte die Glasgestaltung der Nachkriegszeit ins Magazin. Das Ergebnis konnte man bei der Wieder-Einweihung am 5. März 2017 in Frankfurt-Niederursel bestaunen. (db, 3./5.3.17)
Frankfurt am Main, Gustav-Adolf-Kirche, der frisch renovierten Innenraum (Bild: D. Bartetzko)