Bevor der Architekt Erich Schneider Wessling in Köln 1960 sein eigenes Büro eröffnete, hatte er in Amerika bei zwei Ikonen der überaus eleganten Internationalen Moderne gearbeitet: Frank Lloyd Wright und bei Richard Joseph Neutra. Geboren wurde der spätere Architekt am 22. Juni 1931 im oberbayerischen Weßling, sein Studium führte ihn nach München, seinen ersten Berufsjahre aus der jungen Bundesrepublik heraus nach Übersee. Wieder zurück in Deutschland, suchte er in Köln die Nähe der Künstlerbewegung “Fluxus” und gründete 1968 auch mit Peter Busmann die Architektengemeinschaft “BAUTURM”. In seinen folgenden Münchener Jahren folgte 1978 der Reichenauer Architekturkreis mit dem Schlagwort der Realen Architektur.
Sein Werk findet sich sowohl im Wohnungs- als auch im Bildungsbau, darunter das Künstlerhaus Karlheinz Stockhausen (mit H. P. Hachenberg) in Kürten (1965), das Wissenschaftszentrum Bonn (1973) und das Torhaus Brühlstraße in Hannover (2002). Wessling lehrte in München an der Akademie der Bildenden Künste und als Gastprofessor in Cambridge. Zu seinen vielen Auszeichnungen zählen u. a die Heinrich-Tessenow-Medaille in Gold, der Gottfried-Semper-Architekturpreis und die Ehrenmitgliedschaft in der Akademie der Bildenden Künste München. Am 29. September verstarb Erich Schneider-Wessling im Alter von 86 Jahren in Köln , wo er am 6. Oktober auch beigesetzt werden wird. (kb, 3.10.17)