“Erinnerung, Ehrung, Politik”, mit diesem Tagungstitel beschreibt das LWL-Institut für Regionalgeschichte Münster einen Spannungsbogen, der seit 1945 viele Auseinandersetzungen um Gedenkstätten, Denkmäler, Erinnerungsplätze und Namensgeber von Preisen, Gebäuden oder Straßen kennzeichnet. Diese “Erinnerungsmedien” verweisen auf die Zeit ihrer Einrichtung und auf die Erinnerungsziele der Gruppen und Institutionen, die eine solche Gedenkstätte, ein Denkmal oder eine Benennung durchsetzen. Zugleich dominieren sie das offizielle Gedächtnis einer Stadt oder einer Organisation. Sowohl an der bisherigen Ausgestaltung von Erinnerung als auch an der Neuausrichtung entzünden sich häufig vehemente Konflikte innerhalb der Stadtgesellschaft oder zwischen beteiligten Gruppen.
Die Tagung beschäftigt sich vom 21. bis 22. April 2016 im LWL-Landeshaus (Freiherr-vom-Stein-Platz 1, 48147 Münster in Westfalen) in drei Sektionen mit Beispielen in Westfalen und im Vergleich mit anderen Städten und Regionen seit 1945. Im Zentrum stehen zunächst Diskussionen um die Gestaltung von Denkmälern und Gedenkorten. Anschließend werden Auseinandersetzungen um Personen untersucht, die mit Ehrenbürgerschaften, Skulpturen, Erinnerungstafeln, Stolpersteinen und Preisen geehrt wurden. Schließlich werden die Konflikte um die beabsichtigten und durchgeführten Straßenumbenennungen der jüngsten Zeit am Beispiel von drei Städten behandelt. Anmeldeschluss ist am 4. April 2016, Ansprechpartner für die Veranstaltung ist: Matthias Frese, Karlstraße 33, 48147 Münster, 0251/591-5692, matthias.frese@lwl.org. (kb, 8.3.16)