Kaum ein anderer deutscher Flughafen bekommt derart viel Lob für seine Architektur, vor allem für die schnelle Erschließung und kurzen Wege – gerade in Zeiten verschärfter Sicherheitskontrollen ein Wert für die Ewigkeit. Die Rede ist von Berlin-Tegel, dem Kult-Airport der 1970er Jahre. Seine Entstehungsgeschichte rund um die Architekten Meinhard von Gerkan, Volkwin Marg und Klaus Nickels ist Legende. Noch immer dominiert die zeitgenössische Ausstaltung von 1974. Größere Änderungen waren nie nötig, denn das Grundkonzept erwies sich als äußerst flexibel. Eine Vielzahl der ursprünglich geplanten Passagiere kann noch immer abgewickelt werden. Doch im Zeichen des BER-Baus geriet der Fortbestand in die Diskussion.

Als die Berliner 2017 über den Weiterbetrieb abstimmen sollten, wollte sich die Mehrheit nicht von Tegel trennen. Nichtsdestotrotz wurde die Schließung durchgesetzt. Durch die Covid-19-Krise könnte das Aus schon am 1. Juni 2020 kommen. Der Fotograf Peter Ortner dokumentiert den Glanz bald vergangener Tage mit einem besonderen Augenmerk auf die Details, die in der Summe das einmalige Ambiente ausmachen. Im Jovis Verlag erscheint pünktlich zum Abschied „The Essence of Berlin-Tegel“ – ein nicht unwesentlicher Auszug der Berliner Identität. (jm, 16.5.20)

Ortner, Peter, The Essence of Berlin-Tegel. Taking Stock of an Airport’s Architecture, Jovis Verlag, Berlin 2020, Hardcover, 22 x 17 cm, 112 Seiten, 100 Farbabbildungen, Deutsch/Englisch, ISBN 978-3-86859-631-1.

Berlin, Flughafen Tegel (Bild: Peter Ortner)

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