Ende 2015 wollte die Wüstenrotstiftung mit ihrer Ausschreibung “Kirchengebäude und ihre Zukunft” aufzeigen, dass für – vor allem moderne – Kirchen mehr geht als Abriss. Aus insgesamt 291 Einsendungen hat die Wettbewerbsjury unter Vorsitz von Prof. Dr. Kerstin Wittmann-Englert nun zwei aus ihrer Sicht “besonders herausragende Lösungen” gefunden, die je einen mit 10.000 Euro dotierten Preisen erhalten. Ausgezeichnet wurde zum einen die katholische Heilig-Geist-Kirche der St. Martinus-Gemeinde in Olpe, die vom Kölner Büro Schilling Architekten zur “offenen Kirche” umgestaltet wurde. Zum anderen wählte man die evangelische Kirche in Bochum-Stahlhausen, die mit dem “Verein für multikulturelle Kinder- und Jugendhilfe – Migrationsarbeit” durch das örtliche Büro Soan Architekten einen multireligiösen offenen Andachtsraums erhielt.
Die zweite Kategorie bilden zwei Preise zu je 7.500 Euro: Die Kolumbariumskirche Heilige Familie in Osnabrück (1961, E. A. Kroeber/H. Rickmann), umgestaltet vom Münsteraner Büro Klodwig & Partner Architekten, bildet für die Jury ein besonders gelungenes Beispiel, wie sich die Verkleinerung des Gottesdienstraumes wie selbstverständlich mit der zusätzlichen neuen Kolumbariumsnutzung verbindet. Und der evangelischen Philippuskirche (1963, W. Handreck) in Mannheim verpasste das Karlsruher Architekturbüro Veit Ruser + Partner ein erweitertes und differenzierteres Nutzungskonzept. (kb, 19.1.16)