Die U-Bahnhöfe in Berlin-Spandau sind der Höhepunkt in der U-Bahnarchitektur Rainer Gerhard Rümmlers, der zwischen 1960 und 1994 für den Entwurf der West-Berliner U-Bahnhöfe zuständig war und der in diesen Jahren 56 U-Bahnhöfe gestaltete. Für seine gestalterische Grundidee, jeden U-Bahnhof individuell als “unverwechselbaren Ort” zu entwerfen, in dem die Fahrgäste gerne verweilen, vielleicht auch etwas erleben und lernen können, sind die Spandauer Bahnhöfe die besten Beispiele. Vielleicht, weil Rümmler in Spandau lebte, sicherlich, weil er in der Entwurfsphase intensiv zur Ortsgeschichte recherchierte, wahrscheinlich, weil Rümmler die Ideen nie auszugehen schienen – diesen Bahnhöfen ist eine besondere Liebe zum Detail und zum Geschichtenerzählen eingeschrieben.
Am 1. Oktober 2024 werden diese jungen Denkmäler 40 Jahre alt. Das wird gefeiert. Das Museum in der Zitadelle Spandau lädt am 1. und 12. Oktober zu Führungen durch die Spandauer U7-Bahnhöfe mit Verena Pfeiffer-Kloss (Autorin “Der Himmel unter West-Berlin. Die post-sachlichen U-Bahnhöfe des Baudirektors Rainer G. Rümmler”) und Dominik Draheim ein. Darin geht es um die Architektur der Bahnhöfe, die Geschichte der Berliner U-Bahn und die Bedeutung der U-Bahnhöfe für den Nahverkehr in Spandau. Die Führung am 1. Oktober findet um 18 Uhr, die Führung am 12. Oktober um 14 Uhr statt. Um Anmeldung wird gebeten unter anmeldung@zitadelle-berlin.de. Außerdem sucht das Museum in der Zitadelle nach den schönsten Fotos aus der Spandauer U-Bahn. Die Fotos werden in das Archiv des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau aufgenommen, eine Auswahl der Fotografien wird zudem ab Mitte Oktober in der Sonderausstellung „100 Jahre Museum Spandau“ auf der Zitadelle gezeigt. Mitmachen unter: info@zitadelle-berlin.de. (pk, 21.9.24)
Berlin-Spandau, U-Bahnhof Haselhorst (U7), Deckendetail, Rainer Gerhard Rümmler, 1980/81 (Foto: Verena Pfeiffer-Kloss, 2014)