Attribute, die selbst erklärte Fans der spätmodernen Architektur nicht zusprechen, sind “schmusig”, “sanft” oder “flauschig”. Manchmal muss man jedoch Ausnahmen machen: Ein moderner Pavillon aus Plastik in Warschau, Berliner Plattenbauten oder der Penny-Markt in Telgte. In der Realität trifft hier das menschliche Auge auf harte Flächen – in Tom Korns Abbildungen werden diese Fassaden aber zum Streicheln schön – sie bestehen aus Teppich! Die Rasterfassaden werden hier als textiles Muster verewigt, und ganz gezielt verarbeitet der in Potsdam lebende Künstler so auch Formsteinmuster der Ostmoderne in seine Wandbehänge.

Tom Korn, Jahrgang 1968, ist gelernter Schriftsetzer und stammt eigentlich aus Köln. Später studierte an der HGB Leipzig Malerei/Grafik. Doch der Zeichenstift begeisterte ihn nicht, und so suchte er sich ein neues Material. Beim Konkurs eines großen Möbelunternehmens in Flensburg fand er Teppichmusterkataloge. Seitdem setzt er aus tausenden bis zu zwei mal zwei Millimeter kleinen Puzzleteilen seine anschmiegsame Moderne zusammen. Mittlerweile hat Korn auch den Beton für sich entdeckt, und dies ist ein guter Grund für moderneREGIONAL, sein Werk weiter zu beobachten und auf die nächste Ausstellung ganz bestimmt hinzuweisen! (db, 13.5.16)

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