Vrooom: Der 1927 eröffnete Nürburgring in der Eifel ist die berühmteste Automobilrennstrecke der Welt. Im Lauf von fast 100 Jahren wurde die Grand-Prix-Strecke zigfach umgebaut, aus der Anfangszeit existieren heute noch Teile des historischen Fahrerlagers, einige Nebengebäude und die Sprecherkabine aus den 1930er Jahren. Der Rest wurde mehrfach ersetzt, und in den frühen 2000er Jahren flogen die Planer und Investoren besonders hoch: Rund um die Start/Zielgerade entstand eine Art Vergnügungspark, der zwar heute zu den Wahrzeichen der Anlage gehört – aber nie so richtig funktioniert hat und zur zwischenzeitlichen Pleite des Unternehmens führte. Nun wird ein zentrales Stück davon entfernt: Die Achterbahn „Ringracer“, 2007 geplant und 2013 ganze vier Tage (!) in Betrieb, wird in Teilen abgebaut, eine Wiederinbetriebnahme war ohnehin ausgeschlossen. Für das abrupte Ende vor 12 Jahren sorgte die damalige Insolvenz der Nürburgring GmbH.
Der „Ringracer“ war als schnellste Achterbahn der Welt geplant: Innerhalb weniger Sekunden sollten die Kanzeln auf Tempo 217 beschleunigen. Technische Probleme verzögerten die Inbetriebnahme, bis die Einrichtung mit einem Tempolimit von 160 Stundenkilometern in Betrieb gehen durfte. Nun aber sind die ebenerdigen Schienen des brachliegenden Ringracers im Weg, weil ein Technologie- und Entwicklungszentrum für die Automobilindustrie entstehen soll. Ihr Abbau startet dieser Tage. Der weithin sichtbare und nachts beleuchtete Looping bleibt hingegen stehen. Grund für den Erhalt des Loopings sei unter anderem, dass man Abrisskosten sparen wolle und auch, dass er mittlerweile ein Wahrzeichen des Nürburgrings geworden sei. Die zehn Millionen Euro teure Achterbahn gilt als Symbol für den gescheiterten Umbau des Nürburgrings zum Freizeitpark. (db, 31.7.25)
Nürburgring, „Ring Racer“ 2016 (Bild: Wolkenkratzer, CC BY-SA 4.0)
