“… die gab es bei uns auch. Ich hab doch bei der HO gelernt, in ‘1000 kleine Dinge’. Eine schöne Zeit war das damals. Diese Plastesachen haben mir immer gefallen, da gab es so viele Varianten. Sogar die unterschiedlichen Plastarten und ihre Zusammensetzung haben wir gekannt. […] Mein erstes Porzellanservice hatte ich mir für 80 Mark gekauft, sogar ein Exportmodell. Die haben wir ja gleich zurückgelegt, die kamen nicht auf den Ladentisch. Sogar vor dem Chef haben wir sie versteckt, sonst hätte er sie selbst verscherbelt. Heut hab ich das immer noch, war von guter Qualität, das muss man schon sagen. Und die farbigen Römer, ganz verrückt waren die Leute danach, obwohl man die zu nichts gebrauchen konnte. Nur zum Hinstellen.” (Ulla F., Verkäuferin)
Inzwischen hat auch die Forschung verstanden, dass sich die großen Erinnerungen zumeist an die kleinen Dinge heften. In diesem Sinne lassen sich in Wernigerode (Gießerweg 2a) jeden Sonntag zwischen 13 und 18 Uhr kleine Schätze des DDR-Alltagsdesigns bewundern. Die Dauerausstellung “form gestaltung in der ddr” zeigt rund 600 Stücke quer durch die Ostmoderne. Und kostenlos ist der Eintritt auch noch. (kb, 1.4.15)