Als die Farbfotografie noch als unseriöses Werkzeug der Werbegrafik galt, bannte Heinz-Josef Klaßen (* 1936) bereits 1959 Flaschen- und Getränkeautomaten auf Film. Seine Dias projizierte er ab 1970 auf Leinwand und übersetzte sie in fotorealistische Gemälde. Zuvor hatte Klaßen sein Auge früh beim Zeichnen geübt, drückte sich später auch in der (Holz-)Bildhauerei aus. Daneben war der studierte Kunsterzieher als Lehrer am Alfred-Krupp-Gymnasium in Essen tätig.

Seit 2015 hat sich Klaßen wieder seinen rund 500 Diapositiven aus den 1970er Jahren zugewandt, dieses Mal erweckt er sie mit dem Farbdrucker zu neuem Leben. Sein Thema damals wie heute: das Alltagsleben in Essen und Umgebung – fernab der Klischees von Kumpelromantik und Hochhofensilhouette. Stattdessen zeigt Klaßen städtische Werbe- und Brachflächen, die fast an die USA erinnern. 2019 wurde ein Teil seines inzwischen historischen Diabestands übernommen vom Fotoarchiv des Ruhrmuseums. Dem grafischen, plastischen, fotografischen und malerischen Werk des heute 84-Jährigen ist nun in der Duisburger cubus kunsthalle eine eigene Ausstellung gewidmet. Die Schau “Heinz-Josef Klaßen . Fotorealist . Fotograf . Bildhauer” kann man in Duisburg noch einige Tage besuchen (vor Bekanntgabe der Corona-Maßnahmen geplantes Ausstellungsende: 22. November 2020, bitte informieren Sie sich vor einem Besuch beim Veranstalter). (kb, 31.10.20)

Heinz Josef Klaßen: Wahlplakat Essen, Farbdia, April 1975 (Bild: Heinz Josef Klaßen, Pigmentfarbdruck, 2020, Fotoarchiv Ruhr Museum)

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