Auf Transportbändern und Materialrutschen werden Betontrümmer in einem endlosen Kreislauf befördert, Schutt liegt sauber aufgehäuft auf dem Boden, an einer Wand hängen Bruchsteine in Vakuumfolie eingeschweißt. Die Installation “Kreislauf” von Max Brück bringt Fragmente des Technischen Rathauses in den Frankfurter Kunstverein – und zurück in das Bewusstsein der Besucher:innen. Der brutalistische 1970er-Jahre Verwaltungsbau zog bereits vor Baubeginn Bürgerproteste auf sich. Am 2010 beginnenden Abriss des Gebäudes und dem darauf folgenden Wiederaufbau der Frankfurter Altstadt spalteten sich abermals die Gemüter. Eine hitzige Debatte um die Bedeutung der Architektur für kollektive Erinnerung und gesellschaftliche Identität entflammte. 

Die Bruchsteine des Rathauses werden noch heute als recycelter Werkstoff gelagert, sie dienten gar als Fundament für die Neue Frankfurter Altstadt. So ist auch das Gebäude in seiner materiellen Form Teil eines Kreislaufes aus Abriss, Erinnerung, Wiederaufbau und Identität. Es trägt als Rohstofflieferant zur Strategie Urban Mining bei, bei der verbaute Werkstoffe am Ende ihrer Nutzungszeit wieder dem Produktionskreislauf zurückgeführt werden. Den materiellen und ideellen Kreislauf ergänzend, können Besucher:innen sich die vakuumverpackten Fragmente als Erinnerungsstücke mitnehmen. Die Installation ist Teil der Ausstellung “And This Is Us 2021 – Young Art from Frankfurt” und kann bis zum 5. September besucht werden. (re, 17.7.21)

Installation “Kreislauf” von Max Brück, 2021 (Bild: Peter Liptau)

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