Als Auguste Müller 1930 mit 82 Jahren in Seiffen im Erzgebirge verstarb, hatte sie seit Jahrzehnten „Männel“ hergestellt. Ihre oft skurrilen, immer humorvollen Figuren konnte sie aus Holzresten herausarbeiten, bemalen und teils um einen kurzen erläuternden Text versehen. Damit sorgte die unverheiratete Frau oft am Rande zur Armut für ihren Lebensunterhalt. Noch vor ihrem Tod fanden ihre Arbeiten erste Anerkennung, heute werden sie unter ihrem Namen gehandelt und in Sammlungen als wertvoller Beitrag zur Volkskunst präsentiert. Auguste Müller war nicht die einzige Frau, die unter den Möglichkeiten der Heimarbeit zum Unterhalt der Familie beitrug oder diesen ganz alleine bestritt.

Die Ausstellung „Frauen machen Männel“ macht einige dieser „Volkskünstlerinnen“ sichtbar. Vielfach lässt sich bei einzelnen Biografien ein eigenständiger künstlerischer oder technischer Beitrag herausarbeiten. Daher drehen sich die Texte, Fotografien und Exponate nicht allein um die Spielzeugproduktion im Erzgebirge des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Vielmehr kommen auch andere Frauen in den Blick, die in Sachsen figürlich mit Holz arbeite(te)n – von der bereits erwähnten Auguste Müller bis zur zeitgenössischen Künstlerin Friedrike Curling-Aust. Die Ausstellung ist in Dresden im Museum für Sächsische Volkskunst, hier im Jägerhof (Köpckestraße 1, 01097 Dresden)  noch bis zum 19. Oktober 2025 zu sehen. (kb, 24.6.25)

Arno Heinicke, Portrait von Auguste Müller, 1930 (Bild: Deutsche Fotothek, CC0 1.0)

Arno Heinicke, Portrait von Auguste Müller, 1930 (Bild: Deutsche Fotothek, CC0 1.0)

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