Sie halten Töpferkurse für langweilig? Wenn Sie einmal Frechen besuchen, sollten Sie das besser für sich behalten! Die kleine Stadt bei Köln nennt sich selbst voller Stolz “Töpferstadt” und führt ihre tönerne Tradition sogar im Wappen: ein schwarzer Löwe präsentiert einen Bartmannskrug, den er wie einen Schatz fest in beiden Pranken hält. Mit dem 1971 erbauten Museum Keramion traf die jahrhundertelange Töpfertradition auf die Formensprache der Moderne. Nun wird der Bau saniert.
Das denkmalgeschützte Keramion hat die Form einer überdimensionalen Töpferschale und wurde von Peter Neufert und Stefan Polónyi errichtet. Bauherr war ein großer deutscher Keramikhersteller. Als Dach dient dem charakteristischen Bau eine runde Betonscheibe mit einem Durchmesser von 32 Metern, die von fünf pilzartigen Stützen in der Mitte der Baus getragen wird. Die von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unterstützte Sanierung widmet sich den “Leitwänden” des Museums, die den Besucher vom Außen- in den Innenbereich führen sollen. Die in die Jahre gekommenen Betonwände sind mit KerAion-Platten verkleidet – damals eine vom Bauherrn entwickelte Weltneuheit, heute schützenswerter Bestandteil des historischen Ensembles. (jr, 19.12.18)