Der Architekt Friedrich Achleitner bevorzugte zeitlebens die Schreibmaschine vor dem Reißbrett. Jetzt ist der Doyen der österreichischen Architekturtheorie und bestes Beispiel eines „schreibenden Architekten“ im Alter von 88 Jahren in Wien verstorben. Studiert hat er in den 1950er Jahren an der Wiener Kunstakademie bei Clemes Holzmeister. Wenige Jahre nach Beendigung des Studiums traf er mit dem Dichter Gerhard Rühm zusammen. Eine Begegnung mit Folgen: Zusammen mit anderen Literaten bildeten sie die „Wiener Gruppe“. Achleitner begann Lyrik im angestammten oberösterreichischen Dialekt zu verfassen. Rückblickend, gehört er zu den wichtigsten Vertretern der sogenannten konkreten Poesie.

Trotz allem, blieb er der Baukunst treu. Als einflussreicher Architekturkritiker in der Zeitung „Die Presse“ ebenso wie als Lehrer für Geschichte und Theorie der Architektur an der Akademie für angewandte Kunst mischte er in der österreichischen Architekturszene mit. Währenddessen, entstand das mehrbändige Werk „Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert“ – heute schon zum Standard geworden und als „Der Achleitner“ bekannt. Darin lenkte er die Aufmerksamkeit vor allem  auch auf unbekannte Baukunst, anonyme Architekturen. In dieser Form, ein weltweit einmaliges chronistisches Unterfangen. Sein Credo: Ich zeige alles was interessant ist. (jm, 28.3.19)

Friedrich Achleitner (Bild: fritz-kurt , gemeinfrei, 2010)

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