Bodenständigkeit hatte keinen Platz im Lebenswerk des austro-amerikanischen Architekten, Designers, Künstlers und Bühnenbildners Friedrich Kiesler (1890-1965). Die Architektur der Zukunft sollte sich nach Meinung des in Czernowitz geborenen Utopisten vielmehr von der Erde lösen und im freien Raum schweben. Diese Vision konkretisierte Kiesler 1925 auf der Pariser Exposition internationale des Arts Décoratifs et industriels modernes. Hier präsentierte er mit der abstrakten “Raumstadt” eine Vision der Metropole der Zukunft, die den Boden nicht mehr berührte. Die Ausstellung “Friedrich Kiesler. Lebenswelten” im Wiener MAK stellt das Lebenswerk des avantgardistischen Künstlers vor und hat auch das legendäre Modell rekonstruiert.

1908 begann Kiesler ein Studium der Architektur und Malerei in Wien, das er jedoch nie abschloss. Dennoch feierte er mit hochmodernen Ausstellungs- und Theaterprojekten in Wien, Berlin und Paris große Erfolge. 1926 siedelte er nach New York über. Auch hier machte er sich mit originellen Raumgestaltungen einen Namen, etwa mit neuartigen Museumskonzepten, welche die Barriere zwischen Kunstwerk und Besucher weitgehend einreißen sollten. Die Ausstellung macht auch diese Konzepte erlebbar und ist noch bis zum 2. Oktober 2016 zu sehen. (jr, 23.9.16)

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