Fritz Nathan avancierte Ende der 1920er Jahren zu einem renommierten Architekten der Weimarer Republik. Er machte besonders mit dem Bau des Neuen Jüdischen Friedhofs in Frankfurt am Main von sich reden. Von den Nazis ins Exil gezwungen gelang dem jüdischen Architekten in den Vereinigten Staaten der erneute Durchbruch zum etablierten Baumeister. In der Forschungsliteratur hat sich Nathans Bedeutung bisher kaum niedergeschlagen. Jüngst erschien aber eine erste monografische Biografie, die das Werk des Architekten ausführlich würdigt.

Nach einer Ausbildung bei Theodor Fischer in München und Friedrich Pützer und Georg Wickop in Darmstadt gelang Nathan 1927 mit dem Neuen Jüdischen Friedhof in Frankfurt der überregionale Durchbruch. Seine Entwürfe, die zwischen Tradition und Neuem Bauen changierten, überzeugten auch Bauherren außerhalb der Mainmetropole, wo Nathan 1923 ein Büro gegründet hatte. Nach der nationalsozialistischen “Machtergreifung” konnte der Architekt seinen Beruf jedoch nur noch schwer ausüben, 1940 emigrierte er in die Vereinigten Staaten. Trotz der Schwierigkeiten der Emigration konnte er an seine beruflichen Erfolge anknüpfen und leistete wichtige Beiträge zur modernen Synagogenarchitektur der Vereinigten Staaten. (jr, 18.11.16)

Schenk, Andreas, Fritz Nathan – Architekt. Sein Leben und Werk in Deutschland und im amerikanischen Exil, Birkhäuser Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-03821-087-0.

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