Selten wirken Architektur und Kunst so eng zusammen wie am Audimax der ehemaligen Ingenieurschule Düsseldorf. Günter Fruhtrunk (1923-1982) gestaltete die Fassaden des Flachbaus von Hentrich & Petschnigg 1969 und belebte damit ein ganzes Viertel mit seiner Kunst. Das LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland hatte sich für den Schutz des Gebäudes samt seiner Fassade ausgesprochen, nachdem Anfang 2024 Abrisspläne bekannt geworden waren. Nach breitem öffentlichem Protest ist die künstlerisch gestaltete Außenfassade nun tatsächlich als Denkmal eingetragen. Was kann oder wird dies konkret für die Erhaltung des Kunstwerks bedeuten? Dr. Sven Kuhrau, wiss. Referent im LVR-Amt für Denkmalpflege NRW wird dies übermorgen, am 16. Januar um 18.00 Uhr im einem Online-Vortrag via Zoom erläutern. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht erforderlich. Hier ist der Link zum Vortrag , Meeting-ID: 662 6243 7793 , Kenncode: 718508.
Einen Fruhtrunk hat übrigens fast jeder schon einmal in der Hand gehabt – das Aldi-Logo ist sein Werk! Die Anekdote sagt: An einem Tag im Jahr 1967 kam der Künstler und Professor an der Akademie der Bildende Künste München zu seinen Studierenden und bekannte, er habe “gesündigt”. Daraufhin legte er einen hohen Betrag in die Kaffeekasse. Der Grund des schlechten Gewissens: Gerade hatte Günter Fruhtrunk der Firma Albrecht zugesagt, die Plastiktüten ihrer Supermarktkette zu gestalten. Heraus kam 1970 das berühmte blau-weiße Muster, die wohl am häufigsten getragene abstrakte Malerei der Bundesrepublik. (db, 14.1.24)
Düsseldorf, Audimax (Bild: Klaus Graf, CC0)
