“Form Follows Function” – mit dieser einfachen Formel eröffnete Louis Sullivan eine bis heute andauernde Kontroverse. Die in den drei F komprimierte Idee einer zweckbestimmten Form in Architektur und Design beeindruckte die Vertreter der klassischen Moderne und Neuen Sachlichkeit ebenso, wie sie einen Kontrapunkt für Neoklassizisten oder postmoderne Baumeister setzte. Eine jüngst erschienene Monographie von Ute Poerschke bietet einen Überblick über Verlauf, Dynamik und Vertreter von Funktionalismusdebatten seit dem Ende des 19. Jahrhunderts.
Das Buch stellt die verschiedenen Funktionalismuskonzepte in chronologischer Ordnung vor. Dabei kommen sowohl ihre Verfechter als auch ihre Kritiker zu Wort. Behandelt werden unter anderem die Theorien von Gottfried Semper, Louis Sullivan, Frank Lloyd Wright, Hannes Meyer, Adolf Behne, Erich Mendelsohn, und Charles Jencks. Die Autorin lehrt Architektur an der Pennsylvania State University und ist Partnerin im Büro Friedrich Poerschke Zwink Architekten/Stadtplaner. (jr, 10.12.14)
Poerschke, Ute, Funktionen und Formen. Architekturtheorie der Moderne, transcript Verlag, Bielefeld 2014, 282 Seiten, zahlreiche Abbildungen, ISBN 978-3-8376-2315-4 .