Am 3. Juli 2015 ehrte Bundespräsident Joachim Gauck die deutschen Architekten bei einer Matinée im Schloss Bellevue. Keine Bauaufgabe sei zu unbedeutend, “um nicht mit Witz und Ideen, mit Anmut und Charme gestaltet zu werden”. Besonders hob Gauck die Leistungen der Architekten der Nachkriegsgeneration hervor. Unter den Ehrengästen wurde der im März verstorbene Pritzker-Preis-Träger Frei Otto, der die gewagte Dachkonstruktion des Münchener Olympiastadions mitprägte, durch seine Frau und seine Tochter vertreten.
Besondere Ehrung wurde dem 95-jährigen Gottfried Böhm (rheinischer Kirchenbauer und ebenfalls Pritzer-Preis-Träger), dem 80-jährigen Meinhard von Gerkan (flughafen- und bahnhoferprobter Kopf des Büros gmp) und dem 75-jährigen Helmut Jahn (internationaler Hochhauskönner) anlässlich ihrer runden Geburtstage zuteil. In seiner Ansprache unterstrich Gauck zudem die wichtige Rolle eines guten Architekturjournalismus, um Qualität auch für Nichtfachleute verständlich zu machen. In diesem Zusammenhang erinnerte er an die “leidenschaftlichen Plädoyers für gutes Bauen” des kürzlich im Alter von 66 Jahren verstorbenen Architekturkritikers und langjährigen FAZ-Feuilletonisten Dieter Bartetzko. (kb, 4.7.15)