Carl Gustav Bensel (1878-1949) gehörte zwischen 1910 und dem Zweiten Weltkrieg zu den führenden Architekten in Hamburg, wo er mit Johann Kamps und Heinrich Amsinck ein Büro betrieb. Bensels Werk entwickelte sich in drei verschiedenen politischen Systemen: Nach einer klassischen Architektenausbildung im Kaiserreich gab Bensel mit seinen Kontorhäusern an der Mönckebergstraße dem Hamburger Bauschaffen noch vor dem Ersten Weltkrieg wichtige Impulse. In der Weimarer Republik trug er mit Ein- und Mehrfamilienhäusern zum Durchbruch des Neuen Bauens bei. Während des “Dritten Reichs” bildete der Kirchenbau den Arbeitsschwerpunkt des Büros. Die Formensprache wurde der nationalsozialistischen Gestaltungsdoktrin angepasst, seine modernen Raumkonzepte entwickelte Bensel aber weiter. Der Zweite Weltkrieg bedeutete für das Büro das Ende.
In einem reich illustrierten Band legt Jan Lubitz im Dölling-und-Galitz-Verlag nun erstmals den Werdegang dieses zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Architekten vor. Die Buchvorstellung findet am 7. Juni 2016 um 13 Uhr im Raum “Rickmer Rickmers” des Park Hyatt Hotels (Levantehaus, Bugenhagenstraße 8, Hamburg) statt. Es sprechen Ullrich Schwarz, stellvertretender Geschäftsführer der Hamburgischen Architektenkammer, Dirk C. Schoch, Leiter der Sutor-Stiftung, sowie Jan Lubitz, Autor des Buchs. (kb, 5.6.16)