Die Idee der Gemeinschaft hatte in der Moderne Konjunktur. Egal, ob es um Nationalstaaten, Hilfsorganisationen, religiöse Sekten oder politische Parteien ging: Immer wieder beschworen die historischen Akteure des 20. Jahrhunderts die Gemeinschaft als Verbund von Individuen, die Interessen, Sprache, politische Ideale oder andere Gemeinsamkeiten teilten. Die Harmonieversprechen der Gemeinschaft standen häufig im Gegensatz zur als chaotisch und unsozial empfundenen Gesellschaft. Ein Workshop der Universität Tübingen will verschiedene Vergemeinschaftungsprozesse untersuchen und spezifische Mechanismen herausarbeiten.
Beitragsvorschläge (max. 500 Wörter und kurzer Lebenslauf) können bis zum 21. März an gemeinschaftsideologie@gmail.de gesandt werden. Die Veranstaltung ist interdisziplinär ausgerichtet, Vorschläge aus dem historischen, politischen, anthropologischen und soziologischen Bereich sind besonders willkommen. Mögliche Untersuchungsfelder sind z. B. die Entstehung von Nationalstaaten, Werte- oder Religionsgemeinschaften, Gendergemeinschaften oder auch die Familiengemeinschaft. Arbeitssprachen sind Deutsch, Französisch und Englisch. Die Vorträge sollten nicht länger als 20 Minuten dauern. Reise- und Übernachtungskosten sowie die Verpflegung vor Ort werden für die Teilnehmer übernommen. (jr, 18.2.16)