Zugegeben, so freistehend wie auf der historischen Abbildung von etwa 1974 ist die einstige Gesa-Kurklinik Schloss Wolfenstein im niederbayerischen Freyung heute nicht mehr. Doch nach wie vor ist der Betonbau mit den bemerkenswerten abgerundeten Wandflächen und den Waschbeton-Terrassen das beherrschende Gebäude auf dem Geyersberg. Doch nicht mehr lange: Der Abriss ist beschlossene Sache, bis zur Landesgartenschau 2022 soll die Kurklinik verschwunden sein. Satte 8,2 Millionen Euro sind für den Rückbau veranschlagt, mit der Demontage der asbesthaltigen Materialien soll demnächst begonnen werden.
Errichtet wurde die Kurklinik 1971-74 nach Plänen der Architektengemeinschaft Gert von Schöppenthan/Axel Jacobshagen, die Eröffnung war 1975. Im März 1999 schloss die Einrichtung die Pforten. 2008 begann ein Investor mit einem Umbau zum Luxushotel, das Projekt kam jedoch zum Erliegen. Es folgten weitere Jahre des Leerstands, bis 2014 die Gemeinde das Gebäude erwarb und als Flüchtlingsunterkunft nutzte. Allen hochmotivierten Planungen zum Trotz ergab sich keine seriöse Chance zur Neunutzung, sodass nun der Abriss erfolgt. Der teurer sein wird als der Kauf … (db, 30.4.19)
Freyung, Gesa-Klinik (Bild: historische Postkarte)