Besucht man heute Berlin, lässt sich schnell vergessen, dass vor rund drei Jahrzehnten noch eine Mauer die Hauptstadt teilte. Wenn man nicht gerade vor der East Side Gallery steht, ist die Trennung von Ost und West oft nicht mehr auf Anhieb wahrnehmbar. Ein genauerer Blick auf die Eigenlogik der Stadt offenbart jedoch, dass diese unumgänglich mit der Geschichte ihrer Teilung verwoben ist. Der heutige Ruf Berlins fußt noch immer auf den damals entstandenen Narrativen.

Die Veröffentlichung “Cold War Berlin: Confrontations, Cultures, and Identities” fühlt ebendieser Frage der Identität Berlins auf den Zahn und verbindet sie mit den geopolitischen Implikationen des Kalten Krieges. In einer Reihe von Essays werden nicht nur die Folgen der Teilung als solche behandelt, sondern auch die anhaltenden Verwicklungen und gemeinsamen Sichtweisen der beiden Seiten. Dabei wird sowohl die politische Seite des Konflikts, als auch der alltägliche Umgang der Berliner:innen mit der Situation betrachtet. Vom Aktivismus der schwulen Szene in Ostberlin, über inszenierte Staatsbesuche in der geteilten Stadt und die experimentelle Stadtplanung der Nachkriegsjahre –  das Thema wird von den unterschiedlichsten Seiten beleuchtet. (re, 13.6.21)

Krause, Scott H./Eisenhuth, Stefanie/Jarausch, Konrad H. (Hg.), Cold War Berlin: Confrontations, Cultures, and Identities, I.B. Tauris, 2021, Hardback, 15.6 x 1.57 x 23.39 cm, 256 Seiten, 2 Schwarz-Weiß-Abbildungen, Englisch, ISBN: 978-1788310710

Titelmotiv: Berliner Mauer um 1990 (Bild: Dietmar Rabich, CC BY-SA 4.0, Juli 1990)

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