Mit seinem Jahrespreis ehrt das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz die Sanierung der 1969-72 errichteten ehemaligen Bezirksparteischule der SED in Erfurt. Heute ist das einstige Partei-Internat ein moderner Lernort für die Bundesfinanzverwaltung – und ein überzeugendes Beispiel dafür, wie DDR-Architektur denkmalgerecht und zukunftsfähig erhalten werden kann. Gemeinsam mit dem Architekturbüro Behzadi + Partner, der städtischen Denkmalpflege und aufgeschlossenen Partnern aus der Bundesverwaltung hat Eigentümer Andreas Müller viel Originalsubstanz bewahrt – von Fassaden über Interieur bis zur opulenten 70er-Jahre-Brunnenanlage. Auch der denkmalgeschützte Park wird derzeit restauriert.
Einer, dem der ostmoderne Bau besonders am Herzen liegt, ist Mark Escherich, Leiter der Abteilung Denkmalpflege/Denkmalschutz im Erfurter Bauamt und langjähriger begleiter von moderneREGIONAL „Die Bauten dieser Zeit – noch dazu in Ostdeutschland – haben einen schlechten Ruf und ihre Sanierungsmöglichkeit wird schnell in Frage gestellt. Herr Müller und seine Bauleute haben eindrucksvoll gezeigt, welches Potenzial die oft wenig angesehenen DDR-Bauten entfalten können“, zitiert ihn die Stadt Erfurt in ihrer Pressemitteilung. Mark, unsere Gratulation geht auch an Dich! Der Deutsche Preis für Denkmalschutz wird Anfang in November im Rathaus Schöneberg in Berlin verliehen. Initiator ist das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK). Die Auszeichnung wird 2025 elf Persönlichkeiten und Personengruppen verliehen, die sich in besonderem Maße um die Erhaltung und Vermittlung des baulichen und archäologischen Erbes verdient gemacht haben. Der Preis ist die höchste Auszeichnung auf diesem Gebiet in Deutschland. 2018 war auch ein kleines Onlinemagazin für Architektur der Nachkriegsmoderne unter den Preisträgern. (db, 25.7.25)
Erfurt, alte Parteischule 2023 (Bild: Martin Maleschka)
