Für den Erhalt einer historischen Gymnastikhalle in Bernburg im Salzlandkreis gibt es Geld von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz – und zwar 30.000 Euro für Fenster, Türen und den Fußboden. Der 1935 errichtete Holzbau mit massivem Fundament gilt der DSD zufolge als wichtiges Zeugnis der Reformbewegung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Die eingeschossige Halle im heutigen Stadtpark „Alte Bibel“ ist etwa 100 Quadratmeter groß und wurde von der Gymnastiklehrerin Magdalene Trenkel (1894-1967) zu Unterrichtszwecken gebaut, wie es hieß. Architekt war demnach Carl Börner. Im Jahr 2020 scheiterte die Stadt mit einem Abrissantrag für das sanierungsbedürftige Gebäude am Denkmalschutz, kurz darauf erwarb es der ehemalige Stadtrat Stefan Giese-Rehm, der sich nun um die Restaurierung kümmert.
Die gebürtige Bernburgerin Magdalene Trenkel begann 1914 ihre Ausbildung bei den Gründerinnen der „Loheland“-Methode der Körperschulung Hedwig von Rohden und Lousie Langgaard in Kassel. 1916 öffnete sie eine Praxis in Weimar, trat 1919 vor Bauhäuslern auf und weckte das Interesse von Walter Gropius und war zur Fortbildung in Gymnastik an der im gleichen Jahr gegründeten, heute ebenfalls denkmalgeschützten Loheland-Siedlung nahe Fulda. 1923 kehrte sie nach Bernburg zurück und pachtete das Gartengrundstück, auf dem heute die Gymnastikhalle steht. Ein ähnliches Gebäude steht auch in der Loheland-Siedlung. Das Bernburger Gebäude wurde durch die anhaltinische Holzbau-Firma Lohmüller (später VEB Holzbau Güsten) errichtetet. (db, 2.11.24)
Bernburg, Gymnastikhalle Lohelandgarten (Bild: DSD/Wegner)