Nachdem vergangenes Jahr bereits Halle Neustadt zum 50. Geburtstag gewürdigt wurde, sind nun auch innerstädtische Plattenbauten der Saale-Stadt in den Fokus gerückt. Und zwar nicht (mehr) als Bausünde, sondern als denkmalwertes Zeugnis der 1980er Jahre: Die Gebäudezeile Große Klausstraße 17-21 wurde Anfang 2015 unter Denkmalschutz gestellt. Sie zählt zu den wenigen “Platten”, deren Erscheinungsbild noch nicht dem allgemeinen Dämmwahn geopfert wurde.
Der Block im Besitz der Halleschen Wohnungsgesellschaft (HWG) entstand um 1985 im Zuge der damaligen Innenstadt-Sanierung durch den Stadtarchitekten Wulf Brandstädter. Unter seiner Ägide arbeiteten im Wohnbaukombinat Halle die Architekten Peter Weeck, Andreas Bollmann und Wolf-Rüdiger Thäder. Sie stellten sich der Aufgabe, moderne sozialistische Bauformen in gewachsene, kleinzeilige Strukturen einzufügen. Sie alle erleben die Würdigung ihres – lange nicht unumstrittenen – Werkes nun noch zu Lebzeiten. (db, 6.8.15)