Besser lässt es sich in Hamburg kaum wohnen: direkt unterhalb der Haltestelle Landungsbrücken, auf dem Stintfang. Benannt wurde die Anhöhe nach einer beliebten Fischsorte, heute liegt hier ein kleiner Weinberg – und die Jugendherberge. Der Bau wurde 1953 nach Entwürfen des Architekten Hermann Schöne (1894-1982) fertiggestellt, an der Stelle der kriegszerstörten Stern- bzw. Seewarte. Der Neubau ersetzte die ursprüngliche Überlegung, auf dem prominent gelegenen Baugrund lieber ein Luxushotel zu platzieren.
Damit geriet die Jugendherberge zum Zeichen des Wiederaufbaus der Hansestadt, für die demokratische Öffnung für Gäste aus aller Welt. Auf Initiative von Hamburgs erster Senatorin, der Jugendsenatorin Paula Karpinski (1897-2005) wurde die Anlage zum “Haus der Jugend” erweitert. In der renommierten Reihe der “Hamburger Bauhefte”, die im Schaff-Verlag erscheinen, hat sich nun Jörg Schilling der Baugeschichte der Jugendherberge auf dem Stintfang angenommen. Ein lohnender Blick, war das denkmalgeschützte Bauwerk doch immer wieder von der Aufgabe bedroht. Zuletzt wurde der Standort jedoch in den 2000er Jahren bestätigt und renoviert, so dass Gäste hier bis heute den Ausblick auf Hafen, Speicherstadt und St. Pauli genießen können. (kb, 2.7.19)
Schilling, Jörg, Die Jugendherberge. Haus der Jugend am Stintfang (Hamburger Bauhefte 29), Schaff-Verlag, Hamburg 2019, 52 Seiten, ISBN: 978-3944405452.