Die Wilhemsburger nennen sie die “Klorolle Gottes” – und meinen damit natürlich: ebenso formschön wie unverzichtbar. Die denkmalgeschützte Kirche St. Maximilian Kolbe in Hamburgs Süden macht seit einigen Monaten schon Schlagzeilen. Noch Anfang letzten Jahres sah es nach Abriss aus. Kirchengemeinde und Erzbistum sahen sich außer Stande, den sanierungsbedürftigen Kirchenraum weiter zu halten. Im Dezember 2014 zeichnete sich dann eine neue Lösung ab: Die Malteser sollen das Ensemble übernehmen und zu einem Begegnungszentrum im sozial bewegten Wilhelmsburg umgestalten.
Die spiralig geschwungene Kirche wurde 1974 nach Plänen des Architekten Jo Filke (1912-2001) fertiggestellt. Aus dem niedrigen Kirchenraum, der sich als gemeindenahe liturgische Landschaft in die Breite erstreckt, entwickelt sich spiralförmig der höchste Punkt des Turms, der die Taufe mit Tageslicht speist. Mitte Juli wurde nun die Kirche an ihre neuen Eigentümer und Nutzer übergeben. Die anstehende Außensanierung für rund 900.000 Euro wird von Bund, Land, Denkmalpflege und Erzbistum unterstützt. Künftig soll im ehemaligen Kirchenraum, neben den sozialen Angeboten, auch eine Kapelle eingerichtet werden. (kb, 24.7.15)