Es ist ein scheinbar harmloser Tweet vom HVV (Hamburger Verkehrsverbund), der Kristina Sassenscheidt vom Denkmalverein in Alarmbereitschaft versetzt hat: “Ab Montag, 18.3.19 Betriebsbeginn bis vsl. Freitag, 27.10.23, kann die Haltestelle U Steinstr. in Ri Elbbrücken aufgrund eines Hausabbruch nicht bedient werden und entfällt ersatzlos”, so der Tweet-Text. Sehen wir einmal vom fehlenden Genitiv-S ab, beunruhigt die Dauer der angekündigten Arbeiten ebenso wie die Umgebung der Haltestelle: Hier liegt der abrissbedrohte Cityhof.
Seit Jahren streiten Hamburger Initiativen für den Erhalt der vier markanten Hochhausscheiben in Nähe des Hauptbahnhofs, die 1957 nach Entwürfen des Architekten Rudolf Klophaus fertiggestellt wurden. Abrissgegner Marco Alexander Hosemann glaubt nicht an einen Hausabriss, wie er heute morgen gegenüber moderneREGIONAL erklärte: “So wie die Wasserleitungen etc. südlich des Cityhofs bereits verlegt wurden, wird jetzt wohl einfach schonmal die Bushaltestelle aufgelöst. Wahrscheinlich, um auch dort schon mal ein bisschen Erde und Leitungen zu bewegen.” Dabei sollte, so Hosemann, eigentlich klar sein, dass der avisierte Neubau den Welterbestatus gefährde und daher “kein grünes Licht von der UNESCO” bekommen könne. (kb/db, 18.3.19)
Am 20./21. März 2019 gibt die Stadt der Presse gegenüber bekannt, dass die Abrissgenehmigung für den Cityhof erteilt wurde. (21.3.19.)
Hamburg, Cityhof, 1958 (Bild: Herbert Wedemeyer)