Dass es in Hamburg ständig regnet, ist üble süddeutsche Propaganda. Aber für die Tage, in denen erhöhte Luftfeuchtigkeit aus Hanseaten Schutzsuchende macht, für eben diese Tage sind die Pavillons auf dem Rathausmarkt von unschätzbarem Wert. Die Wartezeit bis zum nächsten Regenloch kann man sich hier gleich mit einem Fisch- oder Franzbrötchen vertreiben. Von 1980 bis 1982 hatte das Planungsbüro Nickels, Ohrt und Partner die postmodern geschwungenen Glasarkaden an den Platzrand gesetzt, darunter wurden Kioske angesiedelt. Mit ihren filigranen, grün gestrichenen Metallkonstruktionen schlagen die Pavillons einen versöhnlichen Bogen zu den allgegenwärtigen Kupferdächern.

Doch marode seien sie, heißt es, dieser Tage ist gar von Einsturzgefahr die Rede. Bei den Fraktionen des Senats ist schon seit Längerem der Gestaltungswille erwacht: Eine Tourist-Information könne man im Bestand unterbringen. Und die Bushaltestellen neu ordnen. Oder gleich alles ganz neu machen. Dabei dürfte die Kulturbehörde ein Wörtchen mitreden, denn die Pavillonbauten stehen unter Denkmalschutz. Gegenüber dem Hamburger Abendblatt begründete Enno Isermann, Sprecher der Kulturbehörde: “Die Glasarkaden […] gehören in Hamburgs Innenstadt zu den ersten Beispielen der postmodernen Stadtarchitektur.” Darin seien sie vergleichbar mit dem Hanse-Viertel oder den Überdachungen auf dem östlichen Hauptbahnhofsvorplatz. (kb, 27.6.17)

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