1971 wurde in Hannovers Stadtteil Linden der Grundstein für ein monumentales Bauvorhaben gelegt: das Ihme-Zentrum. Als “Stadt in Stadt” sollte es Wohn- und Büroräume sowie in Shoppingcenter verbinden. Damit geriet das Projekt schon mitten in seiner Fertigstellung in die Umbrüche des Jahres 1975. Mit einem Mal galten Hochhäuser, urbane Zusammenballungen und Beton sowieso als kritisch. Mit den Jahren wurde das Ihme-Zentrum für viele zum Inbegriff eines sozialen Brennpunkts. Zuletzt wechselte die Anlage mehrfach und nicht immer ganz freiwillig den Besitzer. Die Frage nach einer möglichen Unterschutzstellung wurde 2015 endgültig negativ beschieden.
Im letzten Jahres gründete sich ein Verein , um “eine nachhaltige und kreative Transformation” zu begünstigen und “den Austausch zwischen den Bewohnern, dem Großeigentümer Intown sowie der Stadt und der Stadtgesellschaft” zu verbessern. Parallel weckte die Film-Doku “Traum Ruine Zukunft” von Hendrik Millauer Aufmerksamkeit. Im Juni 2017 eröffnete der Verein das Nachbarschafts- und Kulturzentrum Zukunftswerkstatt am Ihmeplatz 7E (ZWAI). Nun geht man vor Ort einen Schritt weiter: Um für “Künstler und Kreativschaffende” langfristig Ateliers, Werkstätten und Labore entwickeln und betreiben zu können (immerhin reden wir von 100.000 leerstehenden Quadratmetern), will der Verein nach der Sommerpause eine Genossenschaft gründen. Es werden kreative Mitstreiter gesucht! (kb, 2.7.17)