Seit 40 Jahren steht das Haus der Kultur (HdK) in Gera für das kulturelle Selbstbewusstsein einer damals aufstrebenden Bezirkshauptstadt, so die These einer neuen Publikation zu diesem markanten Zeugnis der DDR-Architektur. Damals wurde die kubisch geschlossene Gestaltung bewusst als moderner Gegenpol, als wichtiger Punkt einer neu gestalteten ‚sozialistischen‘ Mitte, an den historischen Marktplatz gesetzt. Dieser Stellenwert wurde auch durch das monumentale Relief “Lied des Lebens” des Bildhauers Jo Jastram verdeutlicht. Zu DDR-Zeiten wurde hier vielfältige Veranstaltungen möglich, von der Fernsehaufzeichnung bis zum Konzert. Neben einem großen Mehrzwecksaal und mehreren Gaststättenräumen verfügte die Anlage sogar über eine eigene Bowlingbahn – Letztere wurde allerdings nach der Wende abgerissen.

Heute dient der 2006/07 sanierte Bau als Kultur- und Kongresszentrum (KuK). Genau in dieser Bandbreite aus funktionaler Offenheit, architektonischer Qualität sowie gutem Erhaltungszustand macht den besonderen Wert des HdK aus. In einer neuen Publikation des Sphere-Verlags würdigen Fachautor:innen und versierte Architekturfotografen das HdK zum runden Geburtstag. Mit einem Vorwort würdigt die Kunst- und Kulturwissenschaftlerin Claudia Tittel den 1981 eingeweihten Bau. Dieser Auftakt wird ergänzt um einen Fachbeitrag des Kunsthistorikers Dr. Oliver Sukrow, der die Architektur in die Entwicklung jener Jahre einordnet. Ergänzt werden die Texte um Archivmaterial und aktuelle Fotografien von Thomas Müller und Louis Volkmann. (kb, 9.6.21)

Tittel, Claudia (Hg.), HdK – Haus der Kultur Gera, Gera 2021, Sphere-Verlag, 144 Seiten, 178 Schwarz-Weiß- und Farbabbildungen, 22 x 30 cm, Hardcover, Ganzgewebegand, ISBN 978-3-9821327-6-1.

Gera, Haus der Kultur (Bild: Louis Volkmann)

Gera, Haus der Kultur (Bilder: Louis Volkmann)

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