Das Produkt und die damit verbundene Firma hat sich seit 1873/74 einen, wenn auch wechselnden Namen gemacht: Aus dem Portland-Cement-Werk Heidelberg wurde die internationale Marke HeidelbergCement. 1963 ließ sich das gerade zu neuem Wachstum ansetzende Unternehmen am Stadtrand vom Münchener Architekten Josef Wiedemann (1910-2001) einen neuen repräsentativen Firmensitz errichteten. Leicht von der Straße zurückgesetzt, bot der fünfgeschossige Büroriegel viel Raum für das ein oder andere kundenwirksame Betonexperiment – vom künstlerisch eingefassten Betonglas bis zum Pavillon mit Betonfaltdach.

Gut 50 Jahre später plant HeidelbergCement auf diesem Gelände einen Neubau – unter Niederlegung der bisherigen Bauten, darunter der Büroriegel und der Pavillon. Gegenüber der Rhein-Neckar-Zeitung erklärte die Stadtverwaltung: “Der Pavillon auf dem Anwesen Berliner Straße 6 wurde Ende 2009 durch das Landesamt für Denkmalpflege als nur ‘erhaltenswert’, nicht aber als denkmalwertig eingestuft”. Demnach galt für beide Bauten kein Denkmalschutz, wenn man in dieser Formulierung auch dem Pavillon eine (sprachliche) Wertschätzung angedeihen ließ. Büroriegel und Pavillon wurden vor wenigen Wochen niedergelegt, für die gefällten Bäume ist eine Ersatzpflanzung vorgesehen. Dass der neue Firmensitz vom Büro Albert Speer Junior gestaltet wird, lässt zumindest gestalterisch hoffen. (kb, 20.4.17)

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