Die alte “Herkuleskeule” am Sternplatz in Dresden wird noch bis zum Ende diesen Jahres abgerissen. Das teilte das städtische Hochbauamt vor wenigen Tagen mit. Die Entkernungsarbeiten haben bereits am 18. Oktober begonnen (einige Ausstattungsteile wurden wohl gerettet). Ab dem 22. November soll dann die Gebäudehülle Stück für Stück fallen, der Abriss bis Jahresende vollendet sein. Der Gebäudekomplex am Sternplatz war 1963-65 unter der städtebaulichen Leitung der Architekten Herbert Schneider (1903-1970) und Kurt Röthig (1910-1990) erbaut worden. Im Obergeschoss der Wohngebietsgaststätte fand das Kabarett Herkuleskeule sein Domizil.

Im Jahr 2017 zog die Herkuleskeule in den denkmalgerecht sanierten Kulturpalast um, seither herrschte Unklarheit, was genau aus dem Bau am Sternplatz werden soll. Die FDP im Stadtrat setzte sich für den Erhalt ein, 2020 wurde jedoch der Abriss zugunsten neuer Wohnhäuser beschlossen. Das finale (Totschlag-) Argument: es könnte eine Asbestbelastung vorliegen. Auf dem freiwerdenden Grundstück soll nun ein Neubau der städtischen Wohnungsbaugesellschaft WiD mit 40 Wohnungen entstehen. Der Stadtrat hat dabei festgelegt, dass für das WiD-Gebäude ein Architekturwettbewerb durchgeführt werden soll. In den Entwürfen soll die Formsprache der Ursprungsbebauung gewürdigt werden. An die Bedeutung der alten Herkuleskeule wolle man “in geeigneter Weise analog und digital” erinnern. (db, 11.11.21) 

Dresden, Herkuleskeule 2014 (Bild: Xaver X. Dreißig, CC BY-SA 4.0)

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