Die Erkenntnisse gleich zweier Tagungen – 2020 an der Bauhaus-Universität Weimar, 2022 an der ETH Zürich – gibt es jetzt gedruckt im Set: Denkmal Postmoderne und High-Tech Heritage. Im ersten Band kreisen die Fachbeiträge um das Bauen der Postmoderne, die explizit als nicht abgeschlossene Epoche aufgefasst wird. Die Autor:innen spannen einen Bogen vom Umdenken der Ölkrise in den 1970er Jahren bis zur euphorischen Auflösung der Blöcke in den frühen 1990er Jahre. Mit einem Mal durften Gestalter:innen wieder in die historische Stilkiste der Geschichte greifen und mit ihren Werken Geschichte(n) erzählen. Vor allem für den deutschsprachigen Raum werden in Aufsatzband verschiedene Szenarien des Erfassens, Erhaltens und Weiterentwickelns dieses jungen Kulturerbes entworfen.
Als internationale Tagung beleuchtete man 2023 in Zürich denselben Zeitraum – die 1970er bis 1990er Jahre. Doch hier ging es vor allem um Bauten, die einen technologischen Fortschritt zur Schau stellen wollen. Diese High-Tech-Aktzente reichen innovativen Fassaden über farbig hervorgehobene Konstruktionen bis zu ausgefeilter Haustechnik. Gerade hier droht mit dem technischen Fortschritt auch der rasche Verlust von erhaltenswerten Systemen. Auch in diesem zweiten, hier englischsprachigen Band wird in Fachbeiträgen der Forschungsstand dargelegt und ein Blick auf Erhaltungsmöglichkeiten geworfen. (kb, 30.7.24)
Eine der überraschenden Architekturen auf „Best of 90s“: nicht umgesetztes Modell zum Smart Center, Kauffmann Theilig & Partner (Bild: Kauffmann Theilig & Partner)