In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre hat sich der Fotograf Boris Becker (*1961) mit dem Thema Bunker auseinandergesetzt – es entstand eine Werkreihe, die in diesem Jahr erstmals unter dem Titel “Hochbunker” als Teil einer umfassenderen Werkschau in Köln zu sehen sein wird. Für die Ausstellung hat der Künstler sein Archiv gesichtet und aus gegenwärtiger Perspektive neu aufgegriffen. Fotografien aus 45 deutschen Städten nehmen eine doppelte Perspektive ein: den Blick zurück auf die Bedrohungen des Zweiten Weltkriegs und ein Blick nach vorn in die Nachnutzungen der ehemals mitlitärischen Anlagen.
Als seine Werkreihe “Hochbunker” entstand, studierte Boris Becker an der Kunstakademie Düsseldorf bei Bernd Becher. Diese Tradition weiterführend, dokumentierte er nicht allein die Architektur, sondern auch ihre Intention. Im Fall der Bunker ging es ihm um die Kunst der Täuschung, sollten die Schutzräume doch zu ihrer Erbauungszeit für Außenstehende nicht als solche erkennbar sein. In Köln werden jüngere farbige Großformate zu historischen oder architektonischen Themen ergänzt. Begleitend zur Ausstellung, die vom 6. September 2019 bis zum 9. Februar 2020 in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur (Im Mediapark 7, 50670 Köln) zu sehen ist, erscheint eine Publikation im Snoeck-Verlag. Die Vernissage wird am 5. September um 19 Uhr gefeiert. (kb, 12.7.19)
Boris Becker, Hochbunker, Bremen, Hardenbergstraße, 1987 (Bild: © Boris Becker, VG Bild-Kunst, Bonn, 2019)