Es gibt Hoffnung im Himmel über Hohen-Neuendorf, nördlich von Berlin: Das Restaurant Himmelspagode soll vorerst doch nicht abgerissen werden. Die glückliche Fügung für das 2002 eröffnete Wahrzeichen der Stadt liegt im Unglück anderer begründet. Bereits 2022 wurde das 22.000 qm große Grundstück an die Firma Project Immobilien verkauft, die das Restaurant abreißen und stattdessen 245 Wohnungen errichten wollten. 2024 sollte die größte Gaststätte Hohen Neuendorfs verschwinden. Doch nun ist der Investor insolvent, ein Neuverkauf ist zwar geplant, doch gibt es derzeit keinen Käufer für das Objekt.
Es darf also noch gespeist werden im pompösen Ambiente des Baus, der dem Himmelstempel in Peking nachempfunden ist. Der Bau war ein Projekt des chinesischen Bauherrn Wengui Ye und des Hohen-Neuendorfer Architekten Christian Rehbock. Tatsächlich hat das wohl überraschenste Gebäude vor den Toren Berlins eine gewisse Authentizität: 72 Container mit Steinfiguren, Säulen und Möbeln wurden 2001 und 2002 aus China importiert, die Bauweise folgt in zahlreichen Details chinesischen Traditionen und symbolisiert insbesondere Glück. Türen und Fenster sind grün angestrichen – die chinesische Glücksfarbe. Die roten Säulen versprechen in China den Bewohner:innen Glück. Und vor dem Eingangsportal befinden sich zwei Löwen, die in China Glück und Wohlstand symbolisieren. Diese Wirkung haben sie offenbar gerade auf fast paradoxe Weise versprüht. (pk, 20.8.24)
Hohen-Neuendorf bei Berlin, Restaurant Himmelspagode, Christian Rehbock, 2001-2002 (Foto: Ingrid Strauch, CC BY-SA 2.5, 2007)