Der Architekt und Stadtplaner Horst Linde ist am 10. September gestorben. Der gebürtige Heidelberger trug als Leiter der staatlichen Bauverwaltung (1957-72) wesentlich zum Wiederaufbau der Landeshauptstadt Stuttgart bei. Der Stadt, in der die Abrissbagger gerade nach allem gieren, was in ebenjener Ära errichtet wurde – Stuttgart 21 macht mit der Nachkriegsmoderne kurzen Prozess. Die Linde-Bauten überdauern diesen Furor bislang. Berühmt allen voran der Stuttgarter Landtag (1961), nach einem überarbeiteten Entwurf des Mainzer Architekten Kurt Viertel zusammen mit Erwin Heinle realisiert und 2013-16 saniert. Auch die Württembergische Landesbibliothek (1969/70) ist ein Linde-Bau.

Das Studium an der TH Karlsruhe schloss er 1936 ab, nach dem Krieg arbeitete Linde zunächst in Freiburg und Karlsruhe. 1960 wurde er als Professor für Städtebau an die  Universität Stuttgart berufen, gab diesen jedoch bald zugunsten des neuen Lehrstuhls für Hochschulbau und Entwerfen auf. In dieser Funktion wirkte er maßgeblich bei den Neu- und Ausbauten der Universitäten des Landes mit. Den Lehrstuhl leitete Linde bis zu seiner Emeritierung 1977. Zeitlebens arbeitete er auch als freier Architekt, zeichnete für mehrere Kirchen verantwortlich. Auch sein Privathaus in Freiburg, wo er nun im Alter von 104 Jahren verstarb, ist ein Entwurf Horst Lindes. (db, 14.9.16)

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