Schiefe Wände, goldene Zwiebeltürme, kunterbunte Mosaike, sinnfreie Fensteranordnungen: Die Bauwerke von Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) lösen bei manchen Zuckungen, bei anderen Jubel aus. Der österreichische Maler, Bildhauer, Architekt, Autor, Umweltschützer und Selbstdarsteller hegte eine Abneigung gegen die geraden Linien moderner Architektur. Sein “Verschimmelungsmanifest gegen den Rationalismus in der Architektur” erschien 1958 und enthält kluge Reflexionen über die Monotonie zeitgenössischen Bauens, die Unterdrückung privaten Gestaltungswillens und die schon damals allgegenwärtige bürokratische Gängelung. Ob seine Häuser die passende Antwort auf die einst aufgeworfenen Fragen sind, muss man selbst entscheiden.

Das Osthaus-Museum in Hagen zeigt nun bis 10. Mai 2015 die Retrospektive “Lebenslinien” mit 130 Objekten aus allen Schaffensperioden Hundertwassers. Zu sehen sind Gemälde, Grafiken, Architekturmodelle und Skulpturen. Das Recht, sich sein privates Umfeld selbst zu gestalten, war Grundlage seines schöpferischen Werks; die Pflicht, die Erde in möglichst unversehrten Zustand zu hinterlassen, Triebfeder seines Umweltengagements. Wie laut und bunt Friedensreich Hundertwasser diese Anliegen zu vermitteln suchte, kann man in dieser Ausstellung noch einmal geballt auf sich wirken lassen. (db, 14.2.15)

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