Am letzten Wochenende eröffnete im Chemnitzer Schloßbergmuseum die Sonderausstellung „Die neue Stadt – Chemnitz als Karl-Marx-Stadt“. Mit historischen Fotografien, Bauplänen oder Leuchtreklamen sowie selbstverständlich auch Architekturmodellen zeichnet die Schau den Aufbau der Stadt zu einer sozialistischen Vorzeigestadt nach. Zumindest den geplanten Aufbau, denn viele Ideen blieben, wie auch andernorts, Visionen. Das macht die Ausstellung umso interessanter, denn die meisten Pläne des Unrealisierten sind bislang selten zu sehen gewesen. Der räumliche und zeitliche Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf dem Aufbau des Stadtzentrums in den 1960er und 1970er Jahren, aber auch die Planung und Realisierung des Wohngebiets Fritz Heckert wird aufgearbeitet.

Ausgangspunkt der Ausstellung ist das Jahr 1953, als die Stadt Chemnitz auf Beschluss der SED in Karl-Marx-Stadt umbenannt wurde. Ist es doch diese Namensgebung, die die höchsten Ansprüche an die Stadtentwicklung stellt und die Entwicklung einer „sozialistischen Musterstadt“ geradezu herausfordert. Die starke Kriegszerstörung der Stadt begünstigte die großflächige Planung einer komplett neuen Stadtstruktur, wie sie ähnlich in anderen stark zerstörten Orten zu finden ist – so beispielsweise in Rotterdam oder Berlin, deren Boulevards oder neue Wohnviertel wie das Hansaviertel (Interbau 57) Vorbild für Chemnitzer Straßenzüge und Bauten waren. Das Kurator:innenteam hat überraschende Details und Exponate zusammengestellt und führt auch regelmäßig durch die Ausstellung, die noch bis 1. Februar 2026 zu sehen ist. (pk, 6.5.25)

Chemnitz, Stadthalle, Ausschnitt aus der Fassade, Bildhauer: Hubert Schiefelbein, 1969-74 (Bild: Verena Pfeiffer-Kloss, 2025)

Chemnitz, Stadthalle, Ausschnitt aus der Fassade, Bildhauer: Hubert Schiefelbein, 1969-74 (Bild: Verena Pfeiffer-Kloss, 2025)

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