Sie hat keinen Konflikt, der es architekturpolitisch wert war, liegen lassen – nicht umsonst nannte sie der FAZ-Feuilletonist Dieter Bartetzko „Dame Courage der Architektur“. Die Architekturkritikerin und -publizistin Ingeborg Flagge, geboren am 1. Oktober 1942 in Oelde im Münsterland, ließ sich zunächst zur Übersetzerin und Dolmetscherin ausbilden, bevor sie ein breitgefächertes Studium zwischen Philosophie und Ägyptologie aufnahm, das sie bis hin zur Promotion über Köln nach Cambridge und London wieder zurück nach London führte. In ihrer beruflichen Laufbahn leitete sie gleich zwei große Institutionen der zeitgenössischen Architekturdebatte: Von 1974 bis 1998 war sie Chefredakteurin der Zeitschrift des BDA (dem sie von 1978 bis 1983 auch als Bundesgeschäftsführerin vorstand) und von 2000 bis 2005 wirkte sie als Direktorin des Deutschen Architekturmuseums (DAM) Frankfurt am Main (das sie zurück in die Stadt- und Bundesöffentlichkeit brachte).

Neben der Verbands- und Museumsarbeit publizierte und lehrte Flagge. So hatte sie von 1995 bis 2000 den Lehrstuhl für Baugeschichte und -kultur an der HTWK Leipzig inne. Noch im Ruhestand ab 2005 wirkte sie als freie Autorin und Publizistin: Ziemlich stolz waren wir, als sie sich bereit erklärte, den Leitartikel für unser erstes moderneREGIONAL-Themenheft 2014 zu schreiben („Sie haben da eíne gute Idee, das unterstütze ich gerne, machen Sie was draus!“). Für ihr Wirken erhielt sie den Kritikerpreis des BDA und die Silberne Halbkugel des DNK. Ingeborg Flagge verstarb am 20. Dezember 2024 im Alter von 82 Jahren in Bonn. (kb/db, 24.12.24)

Ingeborg Flagge (Bild: Don Fuego, CC BY SA 4.0, 2019)

Ingeborg Flagge (Bild: Don Fuego, CC BY SA 4.0, 2019)

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