Schon im Sommer hatte das Oberverwaltungsgericht bestätigt: Die Häuser in der Berliner Wilhelmstraße dürfen nicht abgerissen werden. Doch die Eigentümer gingen direkt weiter zum Bundesverfassungsgericht Berlin-Brandenburg, um eine Revision gegen das Urteil und damit letztlich den Abriss der Häuserzeile zu erzwingen. Die Bauten beruhen auf einer Weiterentwicklung der WBS 70-Platte. Für dieses Ensemble wurde 2018 nach langen Vorüberlegungen das “Erhaltungsgebiet Wilhelmstraße” ausgewiesen. Damit sind bauliche Veränderungen oder gar ein Abbruch genehmigungspflichtig. Fertiggestellt 1992, atmen die Plattenbauwohnblöcke nahe der ehemaligen Mauer noch den Geist der späten DDR. Zwischen der Behren- und Voßstraße, entlang der Wilhelmstraße, nahe dem DDR-Ministerium des Inneren entstanden seit den späten 80er Jahren beliebte Domizile für die Elite dieser Zeit. Hier wohnten keine Geringeren als z. B. Gregor Gysi, Angela Merkel oder Kati Witt.

Die standardisierte Konstruktion wurde – typisch für die späten Plattenbauten – mit Materialwechseln, Vor- und Rücksprüngen so abwechslungsreich als möglich gestaltet. Während die Häuser in der Wilhelmstraße 56-59 bereits einem Investorenneubau weichen mussten, wird dieses Schicksal den Nachbarhäuser endgültig erspart bleiben. Denn nun hat auch das Bundesverwaltungsgericht eine Revision ausgeschlossen. Wie die Berliner Morgenpost meldet, hatte diese letzte Instanz damit bereits im Oktober den Erhalt des Ensembles bekräftigt. (kb, 2.12.20)

Berlin, Wilhelmstraße (Bild: Gunnar Klack, CC BY SA 2.0, via flickr.com, 2017)

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