Sein bekanntester Bau dürfte die betonplastische, heute denkmalgeschützte Hauptpost (1976) in Marburg sei. Doch natürlich hat das Werk des hessischen, 1931 in Frankfurt geborenen Architekten Johannes Möhrle mehr zu bieten. Nach seinem Studium an der TH Darmstadt arbeitete Möhrle zunächst bei Theo Pabst, um 1957 als Regierungsbaureferendar bei der Oberpostdirektion in Frankfurt anzufangen. 1959 machte er sich als Architekt selbständig, bevor er ab 1961 seine Laufbahn in der (Post-)Bauverwaltung fortsetzte, wo er im Ministerium für Post- und Fernmeldewesen bis zum Ministerialrat aufstieg.
Seit den 1960er Jahre lehrte Möhrle (später als Honorarprofessor) in Darmstadt. Aus seinen Postbauten seien, neben der Marburger Hauptpost, beispielhaft genannt: die Postämter Mücke-Merlau (1966) und Wetzlar (1972) oder als Spätwerk das Neue Post-Center am Bonner Münsterplatz (1999). Auch der Frankfurter Fernmeldeturm (1979) wurde nach Möhrles Entwurf gestaltet. Zudem veröffentlichte er u. a. einen Band über die Architekturgattung “Postbauten”. Johannes Möhrle verstarb vor wenigen Tagen im Alter von 86 Jahren und wurde am 24. April an seinem Wohnort Bad Homburg beigesetzt. (kb, 28.4.17)