Der Tag des offenen Denkmals nähert sich mit großen Schritten, auch in der hessischen Reformsiedlung Loheland. Hier hatten, nach sieben Jahren voller Provisorien, die beiden reformbewegten Gymnastinnen Louise Langgaard und Hedwig von Rohden ihrer Lehre 1919 endlich einen festen Ort geben können. In den gewählten Lebens- und Bauformen ist der Einfluss von Rudolf Steiner deutlich ablesbar, nicht umsonst gilt Loheland als die älteste anthroposophische Siedlung Deutschlands. Deren Planungen gehen u. a. auf den Gartenarchitekten Max Karl Schwarz zurück. Einige der Bauten, die hier in entstanden, ersetzten den rechten Winkel durch viel Fantasie. Doch daneben war ebenso Platz für viele schlaue Provisorien und ungewöhnliche Einzellösungen.
Am 7. September gibt es in Loheland, neben dem Denkmaltag, auch einen zweiten Anlass zum Feiern: Der 1925 fertiggestellte (und 1982 ergänzte) Franziskusbau wird 100 Jahre alt. Aus diesem Grund findet am Samstag, 7. September 2024, um 19 Uhr ein Festakt statt. Zur Ausstellungseröffnung konnte als Rednerin Dr. Astrid Mania, Professorin für Kunstkritik und -geschichte der Moderne an der HFBK Hamburg, gewonnen werden. Im Anschluss lädt Loheland zum Sektempfang. Für den folgenden Tag kommen Denkmalfreund:innen von 11 bis 17 Uhr auf ihre Kosten. Auf dem Programm stehen Fachführungen durch den Franziskusbau, historische Führungen über das Gelände, Ausstellung zur Bau- und Nutzungsgeschichte im Franziskusbau und, nicht zuletzt, Bewegungseinheiten nach der hier bis heute gepflegten Loheland-Gymnastik. (kb, 11.8.24)
Loheland, Franziskusbau (1925/1982) (Bild: K. Berkemann)