Vergangenen Karfreitag ist in Stuttgart der Architekt Peter Dübbers im Alter von 81 Jahren verstorben. Zuletzt machte er vor allem als engagierter Akteur in der langzeitigen Diskussion rund um das Großprojekt Stuttgart 21 von sich reden. Sein Streben galt dem möglichst vollständigen Erhalt des historischen Bahnhofsgebäudes. Mit ausschlaggebend dafür war sicherlich der biografische Hintergrund. Dübbers stammte aus einer Architektendynastie. Sein Großvater war niemand geringeres als Paul Bonatz, der einst den mächtigen Bahnhof plante und als einer der einflussreichsten Lehrer seiner Zeit wirkte. Der Vater, Kurt Dübbers, war langjähriger Professor und Zeitweise Rektor der TU Berlin, deren Hauptgebäude nach seinem Entwurf entstand.

Als sich die Auseinandersetzung um S21 zu nationaler Aufmerksamkeit gelangte, zog Dübbers mit einer Urheberrechtsklage vor Gericht. Die Flügelstutzung des alten Bahnhofes sollte so unterbunden werden. Am Ende siegte die Deutsche Bahn, die mit Regressforderungen auftrumpfte. Trotz alledem setzte sich Dübbers weiter beherzt für die Sache ein, lancierte sogar mehrere Verbesserungsvorschläge. Man täte ihm Unrecht mit dem Begriff des Wutbürgers, welcher untrennbar mit dem S21-Widerstand verbunden wird. Er galt Wegbegleitern eher als zurückhaltender Zeitgenosse. Das änderte nichts an seinem entschiedenen Eintreten für das Vermächtnis seines Großvaters. (jm, 24.4.20)

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