Die Debatte um das Mercure Hotel Potsdam erreicht einen neuen Höhepunkt: Die Stadtführung strebt an, das Gebäude vor dem rekonstruierten Potsdamer Stadtschloss langfristig zugunsten einer “Wiese des Volkes” abzureißen und das alte Stadtbild der Vorkriegszeit wiederherzustellen. Nun plant Potsdam eine Sanierungssperre für das Gebäude. Als das Hotel am 1. Mai 1969 eröffnet wurde, gehörte es zur DDR-Hotelkette Interhotel. Walter Ulbrich lobte den Prestigebau als “sozialistische Stadtkrone” von Potsdam, als neue Höhendominante der wiederaufgebauten Stadt. Das alte Stadtschloss hingegen hatte man, gegen den Widerstand der Bevölkerung, abgerissen.

Nun scheint sich die Geschichte in umgekehrter Richtung zu wiederholen: Der Antrag der Stadt sieht vor, dass das zuständige Bauamt zukünftig jeden Antrag auf Sanierung oder Umbau ablehnen könne. Langfristig solle der 17-stöckige Plattenbau angekauft und abgerissen werden. So würde es den Blick freimachen auf das Ensemble aus Nikolaikirche und Stadtschloss. Doch die Bevölkerung wehrt sich: Die Abgeordneten der Linken fordern eine Bürgerbefragung und die Presse, vor allem die Potsdamer Neuesten Nachrichten, schreibt energisch gegen die Pläne an. Die für den 27. Januar geplante Abstimmung wurde nun vertagt. (ps, 28.1.16)

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