Oft schon war der Maler, Grafiker und Konzeptkünstler Karl-Heinz Adler Thema bei moderneREGIONAL. Da waren die Verluste wie die seriell-reliefierte Wandgestaltung am Verwaltungsgebäude auf dem Dresdener Robotron-Gelände, aber da waren auch die verdienten Würdigungen in Ausstellungsform. Der 1927 in Remtengrün im Vogtland geborene Adler lernte und studierte im und nach dem Krieg in Plauen, Berlin und Dresden. In seinen Collagen, Zeichnungen, Gemälden und (bau)plastischen Arbeiten, in seinen “Schichtungen” und “Seriellen Lineaturen” suchte er als konstruktiv gestaltender Künstler die Ordnung hinter den Dingen.
Ab 1960 wurde Adler aktiv in der einflussreichen Produktionsgenossenschaft bildender Künstler “Kunst am Bau” Dresden. Besondere Wirkung entfaltete er, als er 1968 mit Friedrich Kracht ein vielfach eingesetztes Betonformsteinsystem entwickelte. Seine Bedeutung für die internationale Moderne unterstreicht eine Anekdote: Kein Geringerer als Picasso soll Adler bei einem Frankreichaufenhalt 1957 angeboten haben, zu bleiben – doch Adler kehrte zurück zu Frau und Kind in die DDR. Heute wurde bekannt, dass Adler gestern, am 4. November 2018, im Alter von 91 Jahren verstorben ist. Wer dem Werk des großen Künstlers noch einmal nachspüren möchte, dem sei die noch bis zum 20. Dezember in Berlin (eigen + art) gezeigte Ausstellung “Karl Heinz Adler | Imre Bak” ans Herz gelegt. (kb, 12.10.16)